Krise kann ein produktiver Zustand sein,
man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.

(Max Frisch)

Konflikte werden oft als kritische Situationen angesehen. Dabei ist das Auftreten von Konflikten im beruflichen Alltag »normal«. Für die Betroffenen ist es meist schwierig, den Konflikt aus eigener Anstrengung zu lösen, sei es weil man selbst beteiligt ist, weil man Interessenskonflikten gegenübersteht oder weil man sich nicht die Finger verbrennen möchte. Ungelöste Konflikte beeinträchtigen nicht nur das Klima im Team, sondern gefährden auch Arbeitsziele und damit auch das Geschäftsergebnis. Bei Beteiligten führen ungelöste Konflikte zu Resignation und innerer Kündigung. Umso wichtiger ist es, Konflikte klar und direkt anzugehen. Wir unterstützen Sie in Konflikten mit unterschiedlichen Methoden, die wir je nach Situation und Eskalation des Konflikts auf Ihre Situation anpassen. Ziel ist jeweils, dass Sie und Ihre Mitarbeiter wieder konstruktiv zusammen arbeiten können.

In einer Konfliktberatung klären wir mit Ihnen grundsätzliche Fragen zum vorliegenden Konflikt:

  • Um was für einen Konflikt geht es?
  • Ist es ein heißer oder kalter Konflikt?
  • Geht es eher um persönliche Differenzen?
  • Geht es um Interessen in einer Sache?
  • Geht es um Konkurrenz?
  • Wie weit ist der Konflikt bereits eskaliert?
  • Wer ist beteiligt und mit wem müsste am Konflikt gearbeitet werden?

Nach Klärung dieser und möglicherweise weiterer Fragen entscheiden wir gemeinsam, welches die geeignetste Vorgehensweise ist, mit der wir Sie unterstützen können.


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In der Konfliktmoderation stehen wir als externe Moderatoren zur Verfügung. Wir gehen dabei davon aus, dass der Konflikt noch relativ wenig eskaliert ist und die Beteiligten grundsätzlich gesprächsbereit sind, ohne bislang zu einer Lösung gefunden zu haben.

In dieser Rolle sind wir (wie in allen anderen Konfliktbearbeitungen) allparteilich und geben keine Lösungen vor. Mit Empathie und Klarheit in der Sprache unterstützen wir die Beteiligten dabei, wieder selbst in ein gelingendes Gespräch zu kommen.

Wir sehen diese Art der Unterstützung im Konflikt als die niederschwelligste an. Sollte sich diese Vorgehensweise als nicht ausreichend herausstellen, stehen wir selbstverständlich für weitere Vorgehensweisen zur Verfügung.


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Bei der Klärungshilfe handelt es sich um ein klar strukturiertes Modell der Konfliktbearbeitung, das von Christoph Thomann entwickelt wurde. Er selbst sagt darüber: »Die betroffenen Personen werden befähigt, in Zukunft anders und besser miteinander umzugehen. Sie lernen, sich offener auszudrücken, einander besser zuzuhören, die Realität schneller zu akzeptieren und flexibler darauf zu reagieren, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen« (Dr. Christoph Thomann, 2003).

Im Unterschied zur klassischen Mediation ist nicht eine Vereinbarung als Lösung angestrebt. Das Ergebnis der Klärungshilfe ist offen und hängt letztlich vom Dialog der Beteiligten ab.

Eine Klärungshilfe dauert im optimalen Setting drei Tage und beteiligt alle von dem Konflikt betroffen Mitarbeiter, einschließlich der Führungskräfte. Sie verläuft in den Phasen Auftragsklärung, Selbstklärung, Dialog der Wahrheiten. Erklären/Lösen und einem Abschluss, dem sich bei Bedarf eine Nachsorge anschließen kann. Zentraler Bestandteil des Vorgehens ist die Dialogphase – Dialog der Wahrheit – in dem die Konfliktbeteiligten in der Auseinandersetzung wieder zusammen finden können.

In jedem Fall passen wir das methodische Vorgehen Ihrer Situation und Ihrem Bedarf an.


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Als Mediatoren unterstützen wir neutral und allparteilich die Konfliktparteien, ihre Kommunikation wieder in Gang zu bringen. Es geht darum, Lösungen zu finden, die von allen Beteiligten akzeptiert werden.

Üblicherweise gehen wir in den folgenden Schritten vor:

1. Kontrakt. Grundsätzliche Klärung des Themas und der Beratungsziele. Geht es zum Beispiel um Frieden, Ausgleich, Trennung, Problemklärung. Vereinbarung der Modalitäten für die Zusammenarbeit.

2. Situation. Mit den Konfliktparteien wird erhellt, worin der Konflikt besteht, der bearbeitet werden soll. Bei mehreren offenen Themen wird eventuell eine Gewichtung nach Prioritäten festgelegt. Es wird darauf geachtet, dass auch alle Beteiligten einbezogen werden, die zur Konfliktklärung gebraucht werden.

3. Interessen. Positionen und die den Positionen zugrunde liegenden Interessen werden dargelegt. Die Parteien erhalten genügend Raum, ihre Sichtweisen darzustellen. Wichtig ist, Kommunikation herzustellen und (wieder) Empathie zu entwickeln.

4. Lösungen. Mit kreativen Methoden werden möglichst viele, auch ungewohnte, unerwartete, auf den ersten Blick nicht praktikabel erscheinende Ideen entwickelt. Ziel ist, eine große Auswahl von möglichen Lösungen zu generieren, die die Interessen aller Parteien berücksichtigen.

5. Vereinbarung. Die Beteiligten entscheiden sich für eine Lösung, die ihren Interessen am besten dient. Unter Umständen kann für die Umsetzung eine »Probezeit« vereinbart werden. In der Regel wird die Vereinbarung schriftlich festgehalten.

6. Überprüfung. Günstig ist es, eine Frist zu vereinbaren, nach der die Parteien ihre Erfahrungen mit der getroffenen Vereinbarung reflektieren. Eventuell können Veränderungen oder Nachbesserungen beschlossen werden.

Immer besteht die Möglichkeit, »zwischen den Phasen zu springen«. Nichts ist lebendiger und überraschender als die Wirklichkeit. Es liegt in der Kompetenz und Verantwortung des Mediators, für eine günstige Struktur und eine lösungsorientierte Kommunikation zu sorgen.


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